Tag 3 Chiang Rai
- Heike Panagoulias
- 4. Nov. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Für heute war mein großer Ausflug nach Chiang Rai geplant. Darauf habe ich mich sehr gefreut, über den Weißen Tempel hatte ich schon unzählige Tiktoks gesehen und ich konnte es kaum erwarten, es live zu erleben.
Ich wurde früh morgens mit einem Tuck Tuck abgeholt, weiter ging es dann in einem Reisebus durch die Berge.
Erster Halt waren die heißen Quellen. Hier konnte, wer wollte, Eier gekocht aus diesen Quellen kaufen und essen. Da wir aber noch einiges an Strecke zurücklegen mussten, entschied ich mich lieber für einen Kaffee. Eier und Bus fahren schien mir keine gute Kombination.

Der nächste Stopp war dann schon Chiang Rai. Das Wetter war sonnig und heiß aber ein sehr angenehmes Klima. Wir gingen zum Eingang und bekamen "Instruktionen" unserer Reiseleiterin Lisa. Der Zeitplan war eng und gut durchgetaktet. Und dann standen wir vor dem Weißen Tempel,
dem Wat Rong Khun
Wowwwww

Größer, heller und weißer als man es sich vorstellen kann. Viel muss man hierzu glaube ich nicht sagen, die Fotos sind einzigartig. Man hat nicht genug bekommen, diesen hell erleuchteten Tempel anzuschauen, zu fotografieren, von allen Seiten, es war schlichtweg faszinierend.
Man geht schön in Reih und Glied erst über die Brücke der Wiedergeburt. Durch die Lautsprecher wird man aufgefordert, nicht stehen zu bleiben, damit es keinen Rückstau gibt. Links und rechts sieht man diese greifenden Hände. Es geht im Pulk weiter zum Himmelstor. Danach kommt das Hauptgebäude, der Ubosot. Fotos machen war hier leider verboten. Meine Empfehlung... reist nach Thailand und schaut es euch an!
Nachdem ich einmal durch den Tempel durchgegangen bin, machte ich möglichst viele Fotos. Ich war beeindruckt von den kleinen "Highlights" um den Tempel herum. Man entdeckte völlig verrückte und wunderschöne Besonderheiten, von kleinen Buddhas über Avengers-Köpfe, von dem besten "Rauchen-Verbots-Schild" über unglaubliche Mülleimer!
Mir fällt es schwer, alles in Worte zu fassen. Dieser Tempel war einfach nur atemberaubend. Groß, hell und wunderwunderschön. Ich hatte ein ganz ehrfürchtiges Gefühl, so könnte man es vielleicht beschreiben. Der Tempel unterscheidet sich völlig im Vergleich zu allen anderen Tempeln. Die weiße Farbe und die Fenster sind sehr ungewöhnlich. Weiß ist eigentlich in Thailand die Farbe für Trauer. Hier allerdings geht es um die Reinheit Buddhas, die hell "über der Erde und dem Universum scheint". Ja! Absolut!
Ich war in dem Moment eigentlich froh allein zu sein. Sich zu unterhalten schien mir nicht richtig. Ich habe versucht, das alles auf mich wirken zu lassen. All die Fotos und Videos können die Schönheit und die besondere Atmosphäre einfach nicht einfangen.
So etwas Schönes anzuschauen, regelrecht in sich aufzusaugen. Es war vielleicht wirklich auch ein spiritueller Moment, wahrscheinlich war mir hier jemand ganz nah...
Leider war die Zeit etwas knapp. Es gab noch so viel, das ich mir unbedingt noch in Ruhe anschauen wollte. Dieser Tempel zum Beispiel
Hier geht man auch über eine Brücke zum Tempel, er ist wunderschön im Wasser gelegen.
Für eine kleine Spende bekommt man ein kleines Blatt aus Metall, das Bodhi-Blatt. Man hat die Möglichkeit einen Wunsch darauf zu schreiben und anschließend hängt man ihn zu den unzähligen anderen dazu.
Wirklich schade an diesem Ausflug war die wenige Zeit.
Ich kann jedem empfehlen, selbst diesen Ausflug zu planen und sich genügend Zeit einzuplanen.
Bevor ich zum Treffpunkt zurück bin, musste ich noch unbedingt auf die Toilette. Ich war etwas gespannt auf diese hier. Öffentliche Toiletten haben es mir angetan, ihr merkt es schon, hahaaaaa
Ihr werdet aber auch gleich sehen, warum

...eine goldene Toilette, sorry Leute, das fand ich einfach klasse!
Im Inneren waren alles aus kleinen goldene Fliesen.
Was für ein Klogang!

Wir gingen in ein Restaurant nebenan. Hier hatte die Reiseleiterin schon gebucht. Es gab ein Buffet mit vielen traditionellen verschiedenen Gerichten und Reis. Es war alles so lecker. Ein Moment, in dem ich mir einen deutlich größeren Magen gewünscht habe
Dann ging es weiter im Programm. Der Blaue Tempel war das nächste Ziel. Viele finden ihn schöner als den Weißen Tempel, weil er angenehmer ist zum anschauen, er blendet nicht so stark wie das viele Weiß.
Der Blaue Tempel, der Wat Rong Seur Ten
Hier ist auch das Kokos Eis bekannt, das ich mir natürlich am Ende der Besichtigung nicht entgehen ließ
Der Blaue Tempel ist eine nicht so große Tempelanlage wie der Weiße Tempel. Man findet hier viele kleine Details. Der Eingangsbereich ist mit großen Schlangen gesäumt, die den Buddha beschützen.
Beim Betreten der großen Haupthalle stockt einem der Atem. Dieser wunderschöne Raum in Blau und dieser riesengroße Buddha in strahlendem Weiß. Was für ein Anblick! Es ist ein Moment, den man einfach nur genießen kann. Ein Moment der unglaublichen Pracht und Schönheit.
Nächster und letzter Step war der Wat Huay Pla Kang, der Big Buddha in Chiang Rai, der eigentlich gar kein Buddha ist. Es ist die Guanyin, die chinesische Göttin der Barmherzigkeit. Hier fuhren wir nur noch wenige Minuten hin. Ein kleines Bähnchen brachte uns den steilen Berg nach oben und wir betraten den offenen Bereich, gesäumt mit Säulen.
Selbstverständlich zieht man vor jedem Betreten des Tempels die Schuhe aus. Hier stellten wir uns in einer Schlange an, die zu einem Aufzug führte. Ich bin noch nie barfuß Aufzug gefahren oder habe etwas besichtigt. Ich gehe unglaublich gerne barfuß oder sockig, vielleicht habe mich deshalb hier in Thailand auch so unglaublich wohl gefühlt...
Es wurden alle nach oben gebracht, um durch das "Auge der Guanyin" zu sehen. Was für ein Ausblick von da oben!
Man sieht von hier das Krankenhaus, in dem Bedürftige kostenlos untersucht und behandelt werden. neben der Statue befindet sich eine chinesische Pagode.
Dieser Raum aus dem man durch das Auge nach unten schauen konnte, war ebenso atemberaubend mit unzähligen Stuckverzierungen.
Eine riesige Treppe führt nach oben, eingefasst von Nagas. Sie gelten als Beschützer heiliger Orte und Schätze. Sie stehen auch für Transformation und Wiedergeburt. Die Fähigkeit seine Haut zu verlieren bedeutet den Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Ebenso stehen sie für Wasser und Leben. Sie sind eng mit dem Wasser verbunden, was die Reinigung des Geistes auf dem Weg zur Erleuchtung bedeutet.


Danach traten wir die Heimfahrt an, es ging zurück durch die Berge und es fing bereits an zu dämmern.
Was für ein beeindruckender Tag!
Es wurde ruhig im Bus, viele mussten die tollen Eindrücke erstmal verarbeiten.
Angekommen wurden wir wieder auf die verschiedenen Tuck Tucks aufgeteilt und zu den Hotels zurückgebracht.
Ich hatte mich nur noch kurz im Hostel erfrischt, eine kleine Pause eingelegt und bin dann wieder los, um mir ein Abendessen zu gönnen.
Nur wenige Meter entfernt waren unzählige Garküchen mit Sitzgelegenheiten aufgebaut. Tagsüber sieht man davon nichts, abends verwandelt sich diese Straße in ein Essparadies. Hier war echt was los! Es fiel einem schwer, sich für etwas zu entscheiden.
Ich aß eine kleine Portion Tom Kha Gai, eine super leckere Suppe, eine kleine Portion Thai Curry mit feinem Gemüse und Reis. Es war so lecker! Dazu gönnte ich mir ein eiskaltes Chang Bier.
Ich genoss die entspannte Atmosphäre, die sommerlichen Temperaturen am Abend und die Gerüche. Die vielen verschiedenen Menschen die man hier antraf, Einheimische, Touristen und alle freundlich und so tiefenentspannt.
Es war eine unbeschreiblich angenehme Stimmung. Ich fühlte mich sooo wohl.
Bei dem Gedanken daran werde ich ganz sentimental und möchte einfach wieder zurück!
Der Tag war lang, morgen geht es wieder früh raus zum Elefantencamp und schließlich ist auch Silvester.
Wenn ich da auch noch Stunden hätte sitzen können um diese Atmosphäre zu genießen, drang mich die Vernunft dann doch zurück ins Hostel.
Ich hatte diesen Tag noch nicht verarbeitet und versuchte nun Schlaf zu finden, um für den nächsten Tag fit zu sein.
Mein Fazit des Tages:
Alle Fotos und Videos die ich den Tag über gemacht habe, haben nicht die Stimmung und Atmosphäre einfangen können, die geherrscht hat.
Augen auf! Genieße den Moment! Einfach mal innehalten, stehen bleiben, auf sich wirken lassen und die Erinnerung bewahren.
Ich finde es so toll das du uns an dieser Reise so teilhaben lässt. Freue mich auf alles was noch kommt.
Diese Toilette ist wirklich einzigartig.