Gyeongbokgung
- Heike Panagoulias
- 19. Dez. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Jan.
Ich habe lange überlegt, wie ich meinen Südkorea-Blog gestalten könnte. Da ich rund ein Jahr später mit einer Freundin nochmal dort war, empfand ich eine chronologische Reihenfolge nicht sehr sinnvoll. Ich werde hauptsächlich von der Reise mit Leon erzählen, weil mir hier die Erinnerungen so wichtig sind und die Zeit die ich mit ihm noch verbringen konnte, werde aber auch viel von der anderen Reise einfließen lassen. Das scheint mir eine gute Variante zu sein.
Wir hatten uns für den ersten Tag so einiges vorgenommen. Es lagen einige Sehenswürdigkeiten nah beieinander und dachten, wir starten jetzt einfach mal.
Wir schliefen lange aus, da uns die Zeitumstellung nicht ganz so schlafen ließ, wie wir wollten.
Die Lage unseres Apartments war einfach perfekt. Wir hatten die U-Bahn Station Gongdeog direkt vor unserer Türe. Und es war auch nicht eine kleine Station, sondern ein wichtiger Knotenpunkt. Es war leicht von hier überall hin zu fahren.
Leon war Meister im schnell koreanisch lesen! Was für ein Glück. U-Bahn fahren ist nämlich sehr leicht in Korea. Man betritt die Station und läuft dieser ausführlichen Beschilderung nach.
Angekommen auf dem Gleis, sind in beide Richtungen alle Stationen auf einer Tafel angebracht. Nicht nur in koreanischer Schrift, sondern auch auf Englisch. Vielleicht erkläre ich später nochmal genauer, wie einfach und unkompliziert die U-Bahn funktioniert.
Wir mussten zum Gwanghwamun. Das ist ein großer Platz vor den Toren des Palastes. Gwanghwamun ist auch der Name des Palasttores.
Knapp eine halbe Stunde mit der U-Bahn dauerte die Fahrt. Das zeigt wieder, wie groß Seoul eigentlich ist. Als ich mit Leon 2022 dort war, war hier am Gwanghwamun Square eine riesengroße Baustelle. Ein Jahr später allerdings, war alles fertig und so toll
Hier steht unter anderem auch das große Denkmal von Yi Sun-Shin, dem größten Held und brilliantesten Militärstratege zu seiner Zeit. Und wer "The King - Eternal Monarch" gesehen hat, erkennt die Szene oben bestimmt sofort!
Für alle, die das tolle KDrama verpasst haben, ein kleiner Ausschnitt... kann man übrigens auf Netflix anschauen
Wir kämpften uns ein bisschen durch die Baustelle Richtung Palasteingang, die war nämlich riesengroß! Selbst Baustellen sind in Korea nicht mit unseren zu vergleichen. Hier stehen überall, meist ältere Damen, als "Baustellenhelfer". Sie helfen dem LKW-Fahrer bei der Ausfahrt aus der Baustelle auf die Straße, schauen nach den Fußgängern die durch die Baustelle gehen müssen und arbeiten auf den Baustellen mit. Für die Fußgänger wird ein grüner Kunstrasen ausgelegt, damit man gut durch die Baustelle gehen kann. Durch Dreck und Schmutz und über Holzbretter wie bei uns, läuft man hier nicht.
Im nächsten Jahr war der Square wunderschön mit Wasserspielen und Statuen, Infos und Sehenswürdigkeiten traumhaft zu besichtigen.
Es ging über die große Kreuzung direkt zum Palast Gyeongbokgung. Es ist der erste und zugleich der größte von fünf Palästen. Der Name bedeutet, der "Palast der strahlenden Glückseligkeit". Er wurde von König Taejo, Gründer der Joseon-Dynastie, errichtet. Die Größe ist einfach unglaublich, rund 400.000 m² groß ist der Palast mit inneren und äußeren Bereichen. Wir haben uns nicht alles angesehen, aber wir wollten unbedingt die Thronhalle Geunjeongjeon, die Banketthalle Gyeonghoeru und den Pavillon Hyangwonjeong inmitten eines Lotusteiches anschauen. Es war einfach nur faszinierend. Die Verzierungen der Dächer, die damals schon clevere Fußbodenheizung und überhaupt die Größe der ganzen Palastanlage ist atemberaubend. Die Bilder sprechen für sich
Scrollt bitte durch die Bilder, ihr werdet verstehen was ich meine...
Sehr viele Touristen leihen sich in den umliegenden Geschäften den traditionellen Hanbok aus. Das ist die koreanische Tracht. Sie gilt als eine der ältesten Trachten der Welt und wird auch heute noch zu besonderen Anlässen getragen, z.B. bei Hochzeiten und dem sechzigsten Geburtstag. Es ist ein wunderschöner Anblick durch die Palastanlage zu gehen und den vielen Menschen im Hanbok zu begegnen. Übrigens nicht nur Touristen haben daran Spaß, die Koreaner selbst auch. Man sieht viele Pärchen und Gruppen von jungen Koreanern, die natürlich auch unzählige Selfies machen. Zum Thema Selfie komme ich später mal zurück!
Übrigens, wer in einem Hanbok in den Palast geht, muss keinen Eintritt bezahlen.
Ich hatte mir hier keinen ausgeliehen, erst später auf unserer Reise als wir in Jeonju waren.
Hier mal ein kleine Vorausschau

Sehr beeindruckend fand ich in Seoul hier den Kontrast der Tradition und Moderne.
Inmitten der Metropole Seoul befindet sich der Palast, das wird einem aber erst bewusst, wenn man sich in dieser Palastanlage umdreht und zurück Richtung Eingang schaut. Sobald man nämlich die Palastanlage betritt, hat man das Gefühl ein Zeitreise gemacht zu haben. Durch die vielen Menschen, die einen Hanbok tragen, hat man nicht den Eindruck, sich im Stadtzentrum einer 10 Millionen Einwohnerstadt zu befinden.
Interessant fand ich auch, dass in Asien die Paläste normalerweise in einer rechteckigen oder quadratischen Form angelegt sind, umgeben von einer Mauer oder einem Fluss. Anders hier in Seoul. Es ist, soweit ich weiß die einzige Palastanlage, die nicht diese akkurate rechteckige Form aufweist, sondern sich in die Natur einfügt und sich den natürlichen Schutzwall z.B. durch Berge und Flüsse zunutze gemacht hat.

Es war sehr beeindruckend
Man kann sich hier ohne weiteres mehrere Stunden aufhalten. Wenn man die Palastanlage betritt, befindet sich gleich auf der linken Seite das National Palace Museum of Korea. Auch hier ist ein Besuch absolut empfehlenswert! Kunstschätze und Dokumente des königlichen Hofes sowie Informationen, die zum Verständnis von Geschichte und Kultur beitragen, einschließlich Politik, Leben, Kunst und Wissenschaft der Joseon-Dynastie und des koreanischen Reiches.
Ich hatte bei beiden Besuchen das Glück, die Wachablösung zu sehen. Hier ein kleiner Ausschnitt

Wir machten uns am späten Nachmittag auf den Weg ins Hanok-Dorf Bukchon und den Namsan Tower wollten wir auch gleich noch besichtigen.
Das Wetter war gut und wir waren voller Tatendrang. Wir schauten auf Google Maps sowie auch Kakao Map nach dem nächstbesten Weg dorthin.
Die Kakao Map ist die koreanische Antwort auf Google Maps. Man kommt sehr leicht mit ihr klar, manchmal fand ich aber für die Eingabe des Zieles mit lateinischen Buchstaben bei Google Maps viel besser. Wir haben uns einfach jeder eine App aufgemacht und wir verglichen die Ergebnisse.
Es sind übrigens nicht nur die Touristen mit dem Handy und einer offenen Map-App unterwegs. Die Seouler selbst kommen ohne nicht aus.
Und so sind wir also erst ins Hanok-Dorf los und anschließend noch auf den Namsan Tower...
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