
Augen zu - Herz offen
- Heike Panagoulias
- 5. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Juli
Ich wusste heute nicht, was mich erwartet. Ich hatte nicht gegoogelt. Nicht gelesen. Nicht geplant.
Nur zugesagt: „Ich mache mit.“
Waldbaden.
Und schon das Wort klingt nach etwas, das man eher fühlt, als erklärt.
Wir gingen in den Wald - aber nicht einfach nur spazieren.
Wir gingen anders.
Langsamer. Leiser. Bewusster.
Mit geschlossenen Augen an einem Seil, geführt von anderen.
Vertrauen in unsere Sinne. In unsere Füße.
In das, was kommt.
Wir haben unsere „Päckchen“ - das, was uns belastet - an Bäume gehängt.
Ein stilles Ritual.
Und wir sind weitergegangen, ohne uns umzudrehen.
Ohne die Stelle auf dem Rückweg wiederzufinden.
Loslassen im wortwörtlichsten Sinn.
Wir sind mit einem Spiegel in der Hand gegangen - und haben damit nach oben geschaut.
In Baumkronen, in Lichtspiele, in Bewegung.
Der Waldboden wurde zum Gipfel. Der Waldweg zum Pfad durchs Himmelreich.
Ein Perspektivenwechsel, den man nicht vergisst.
Und am Ende war da keine spektakuläre Einsicht, kein dramatischer Aha-Moment.
Nur Ruhe.
Und das stille Gefühl:
Ich bin bereit für Dinge, auch wenn ich sie noch nicht verstehe.
Das ist etwas, das ich immer wieder versuche zu leben - offen bleiben.
Ich habe gespürt, was mir immer wieder begegnet - im Leben, auf Reisen, in der Stille:
Offenheit verändert alles.
Nicht mit Erwartungen losgehen. Sondern mit Vertrauen.
Ins Leben. In andere. In sich selbst.
Nicht alles zerdenken, nicht kontrollieren wollen, sondern ausprobieren.
Sich einlassen.
Auch dann, wenn es keinen Plan gibt.
Gerade dann.
Denn manchmal beginnt die Reise nicht mit einem Ziel -
Sondern mit dem Mut, nicht alles wissen zu müssen.
Und einfach loszulassen.
Wo man keine Erwartungen hatte - aber mit mehr zurückkehrt, als man sich hätte ausmalen können.
Augen zu - Herz offen








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