Ein Schatten der bleibt - und das Licht dahinter
- Heike Panagoulias
- 28. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Juli
2,5 Jahre ist es her.
Ein Zeitraum, der alles verändert hat. Ein Zeitraum, in dem der Schmerz nicht fragt, wie lange es her ist. Der sich gleichzeitig wie ein Wimpernschlag und ein ganzes Leben anfühlt.
Es gibt Tage, an denen ist es ruhig. An denen die Trauer wie ein leiser Nebel durch den Alltag zieht, ohne viel zu sagen. Und dann gibt es Tage, an denen sie laut wird - genauso schmerzhaft wie bisher, eindringlich, erinnernd.
Erinnernd an ihn.
Leon.
Ein Mensch voller Musik, voller Gefühl,
Voller Leben.
Tanz der Vampire war ein Musical, das wir uns gemeinsam angeschaut haben, geliebt haben.
Wir kannten jede Zeile, jeden Ton, jeden Gänsehautmoment.
Ein Lied war unseres - „Total Eclipse of the Heart“.
Im Musical sang das der Graf, groß und breitschuldrig, eine Stimme, dass der Saal bebte. Er stand alleine auf der Bühne mit breiter Brust, ein Fuß auf dem Lautsprecher und eine laute tiefe Stimme, dass jeder im Saal eine Gänsehaut bekam. Was für eine Aura.
In der englischen Version singt Bonnie Tyler davon, wie sie früher einmal stark und voller Hoffnung war - doch nun, durch das Verlieren eines geliebten Menschen, fühlt sich alles leer, dunkel, haltlos an.
Die „totale Sonnenfinsternis des Herzens“ ist ein Bild für den Moment, in dem Licht, Liebe und Richtung verschwinden.
Es ist ein innerer Kampf zwischen Erinnerung, Sehnsucht und der Unmöglichkeit, loszulassen.
In der deutschen Version geht es mehr um den Wunsch nach Ewigkeit - selbst wenn er einen verändert.
Das Loslassen des Lichts und das Zulassen der Nacht - als Symbol für das Unbekannte, das Unsterbliche, das Tiefste.
Die „totale Finsternis“ ist nicht nur Schmerz - sie ist auch das, was übrig bleibt, wenn jemand fehlt, der Licht in dein Leben gebracht hat.
Und doch:
Gerade weil die Dunkelheit so spürbar ist, erkennt man, wie hell es einmal war.
Das Lied ist keine Kapitulation - es ist ein Ausdruck der Tiefe, der Erinnerung, der immerwährenden Verbindung.
Heute höre ich es wieder.
Nicht wie damals, laut und mitgesungen.
Sondern leise.
Mit geschlossenen Augen.
Und Tränen, die nicht nur aus Schmerz bestehen - sondern auch aus Dankbarkeit.
Für all das, was war.
Und für das, was noch in mir weiterlebt.
Der Moment hat mich überrollt.
Mit voller Wucht.
Nicht nur Trauer - es war ein Echo aus der Tiefe.
Ein Ziehen, ein Brennen, ein Vermissen, das ich kaum beschreiben kann.
Man merkt, dass diese Wunden nicht heilen, nicht mal ansatzweise.
Sie singen.
Leise. Laut. Unerwartet.
Und erinnern daran, wie sehr man geliebt hat.
Da war so viel Liebe.
Für ihn. Für unsere Erinnerungen. Für dieses Lied, das mich so triggert,
aber auch trägt.
Man verliert nie wirklich jemanden, den man liebt.
Man trägt ihn weiter. In Erinnerungen, in Liedern, in Momenten, die so unverhofft auftauchen und einen mitten ins Herz treffen.
Er ist ein liebevolles Wiedersehen - mit einem Teil von mir, der fehlt.
Und mit einem Lied, das ewig bleibt.









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