Sailing - ich segle weiter. Auch wenn du fehlst

Manche Lieder begleiten uns nicht nur an Orte - sondern durch unser ganzes Leben.

„Sailing“ von Rod Stewart ist für mich so ein Lied.

Es ist so alt wie ich.

Rod Stewart teilt meinen Geburtstag.

Vielleicht nur ein Zufall - oder ein stilles Zeichen.

Denn dieses Lied hat mich getragen - durch Länder, durch Jahre, durch Schmerz.

Vor allem durch den Verlust meines jüngsten Sohnes.

Leon

Ein Lied, das eigentlich von Gott erzählt, aber für mich von Liebe spricht, die bleibt.

Von einem „Weiter“, das still geworden ist - aber niemals leer.

Ich erinnere mich an meine Reise nach Thailand.

Ein Tag mit Elefanten - voller Würde, Nähe und Stille.

Auf dem Rückweg saßen wir alle schweigend im Auto, irgendwie verändert.

Und dann spielte unser Guide dieses Lied:

Sailing

Es traf mich mitten ins Herz.

Als hätte das Lied gewusst, dass ich es genau dort brauche.

Nicht laut. Nicht erklärt. Einfach da.

Jetzt, ein Jahr später, sitze ich nach einer weiteren Reise - diesmal Vietnam - wieder da.

Wie in Thailand.

Wie damals.

Dieses „Ich bin verbunden“.

Mit mir. Mit der Welt. Mit ihm.

Mit dem, was war. Und dem was bleibt.

Vietnam. Ein Land voller Kontraste und Wärme.

Ein Ort, an dem das Miteinander leise, aber kraftvoll lebt.

Wo niemand sich vordrängt sondern Rücksicht Teil des Alltags ist.

Wo Hilfsbereitschaft selbstverständlich scheint und selbst das Straßenchaos im Rhythmus der gegenseitigen Achtung fließt.

„Sailing“ begleitet mich auch jetzt - leise in den Gedanken, im Herzen, auf all meinen Wegen.

Es ist mehr als ein Lied. Es ist Erinnerung, Trost, Verbindung. Zu Momenten, die nicht vergehen.

Und zu einer inneren Reise, die immer weitergeht.

Doch heute passierte etwas, das mich erneut an die Kraft dieses Liedes erinnerte.

YouTubes Algorithmus spielte es, ungefragt, einfach so.

Und es stoppte immer wieder kurz vor Ende.

Immer wieder.

Ich versuchte mehrmals, doch es blieb das gleiche: Das Lied spielte bis zu einem bestimmten Punkt und brach dann ab.

Vielleicht auch nur ein Zufall. Oder vielleicht wollte mir das Leben einfach noch etwas Zeit mit diesem Lied schenken, es nicht sofort beenden, sondern mich weiterhören lassen.

Vielleicht ist es auch nur ein kleiner Moment der Erinnerung:

Dass wir nie wirklich ankommen, bevor wir bereit sind, den nächsten Schritt zu gehen.

Weil manche Lieder einen ankommen lassen, wo Worte nicht reichen.

Und weil manche Menschen mit uns weitersegeln - über jedes Meer hinweg.