Über Gipfel und Gedanken
- Heike Panagoulias
- vor 4 Tagen
- 1 Min. Lesezeit
Es gibt Momente im Leben, da stehen wir sprichwörtlich am Fuß eines Berges.
Nicht jeder ist aus Stein. Manche bestehen aus Fragen, Unsicherheiten oder stillen Sehnsüchten.
Und doch beginnt jeder Aufstieg mit einem einfachen Schritt.
In Vietnam bin ich vielen dieser inneren und äußeren Berge begegnet - doch keiner war so eindrücklich wie der Fansipan, der höchste Punkt Indochinas.
3.143 Meter ragt er über dem Land, über Wolken und Nebel, über dem, was man mit Worten fassen kann.
Auch wenn mich die Seilbahn bis kurz vor den Gipfel brachte, waren es die letzten Treppen, die mich am meisten spüren ließen, was Aufstieg bedeutet.
Jede Stufe: ein kleiner Kampf, ein Innehalten, ein Atemzug.
Und oben?
Nicht nur eine grandiose Aussicht, sondern Stille.
Respekt. Ehrfurcht.
Nicht vor der Höhe - sondern vor dem eigenen Weg.
Ein paar Tage später: Hang Múa in Ninh Bình.
Ein anderer Berg, kleiner, aber nicht weniger besonders.
Keine Seilbahn diesmal - nur ich, meine Beine, und über 500 steinerne Stufen.
Immer wieder dachte ich, ich wäre oben, doch dann kam eine weitere Windung, eine weitere Stufe, ein weiterer Gedanke.
Bis ich irgendwann nicht mehr dachte, sondern nur noch war.
Der Blick auf die Reisfelder, die sich wie ein grünes Mosaik durch die Landschaft zogen, war wunderschön.
Aber der wahre Ausblick geschah in mir.
Ein stilles Gefühl von Frieden - und der leisen Erkenntnis, dass man beim Gehen oft mehr verliert als beim Ankommen: Zweifel, Druck, Lärm im Kopf.
Vietnam hat mir gezeigt:
Nicht jeder Gipfel ist hoch, aber jeder kann tief berühren.
Manche erreicht man keuchend, andere still.
Aber alle erinnern daran:
Der wahre Aufstieg beginnt nie im Außen.
Sondern in uns.

Sehr schöne Worte 🥰!
Ich freu mich für dich, dass du all diese schönen Erlebnisse und Erfahrungen haben kannst.