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3 Jahre

Drei Jahre. Ich kann es hinschreiben, aber mein Herz begreift es immer noch nicht.

Drei Jahre ohne dich.

Drei Jahre mit einer Stille, die manchmal so laut ist, dass sie mich manchmal zerreißt.

Drei Jahre mit einem Schmerz, der nicht schwächer geworden ist, sondern tiefer, leiser, heimtückischer.

Er sitzt in meinen Knochen, in meinem Herzschlag, in jedem Atemzug.


Ein Zeitraum, der gleichzeitig nach "lange her" und "gerade eben passiert" klingt. Niemand bereitet dich darauf vor, dass Trauer nicht schwächer wird – nur anders. Dass das zweite und dritte Jahr manchmal brutaler sind als das erste, weil der Schock nachlässt und die Realität sitzt.

Tief. Hart. Endgültig.


Man sagt, mit der Zeit lernt man damit zu leben.

Ich sage: Die Zeit lehrt dich nur, wie sich permanenter Schmerz anfühlt.

Wie man ihn versteckt.

Wie man weiterfunktioniert, obwohl der Körper schreit und die Seele längst am Boden liegt.


Ich habe in den letzten Jahren viel geteilt:

den Schmerz, die Ohnmacht, das unstillbare Vermissen.

Und trotzdem deckt keiner dieser Posts ab, wie es wirklich ist, mit diesem Loch im Leben weiterzuleben und weiterzugehen.

Und kein Post hat jemals den Moment eingefangen, in dem die Welt kurz stehen bleibt, weil ein Lied, ein Ort, ein Geruch dich zurückholt – so nah, dass mein Herz glaubt, du würdest jeden Augenblick die Tür aufmachen.

Und unmittelbar danach kommt diese Realität wie ein Schlag ins Gesicht.

Es brennt jedes Mal neu.

Ein Lied, ein Foto, ein zufälliger Gedanke.

Und ich breche innerlich zusammen, obwohl ich äußerlich still bleibe.

Weil ich genau weiß, es gibt kein Zurück.

Kein Aufwachen aus diesem Albtraum.

Kein "wird schon wieder".


Paris mit deiner Schwester war wunderschön – und gleichzeitig hat es mich innerlich zerrissen.

Glück und Trauer standen nebeneinander wie zwei Welten, die sich gegenseitig nicht ertragen können.

Dieser kurze Moment Leichtigkeit beim Konzert – und dann das Lied, dein Lied.

Es war wie ein Schlag in die Brust.

Ein kurzes Gefühl von Nähe, und gleichzeitig die brutale Wahrheit:

Du bist nicht hier.

Nicht mehr.

Nie mehr.


Drei Jahre später stehe ich da, wo ich nie stehen wollte:

mit einer Depression, die sich in Wellen legt wie schwerer Nebel.

Mit Tagen, die ich nur überstehe, weil ich es muss.

Mit Nächten, in denen ich zu viel denke und zu wenig schlafe.

Mit einer Sehnsucht, die sich in jeden Atemzug frisst.

Ich bin müde.

Die Depression sitzt tief.


Trauer hört nicht auf.

Sie verändert dich.

Sie nimmt dir das Gefühl von Sicherheit.

Sie frisst Energie, Hoffnung, Schlaf.

Sie legt sich wie eine Schwere auf jeden Tag und macht selbst kleine Dinge anstrengend.


Der Schmerz macht dich dünnhäutig und hart zugleich.

Er nimmt dir Farben, Geräusche, Leichtigkeit.

Er zerschneidet die Stellen in deinem Leben, an denen früher Freude war, und hinterlässt Lücken, durch die täglich neue Trauer nachläuft.


Ich habe gesehen, wie ich laufe, rede, arbeite – während mein Inneres schreit, bricht, sucht.

Ich habe gelernt zu überleben, obwohl ich manchmal nicht weiß, wie.

Ich habe so oft gehört, ich würde "stark" wirken.

Was für ein Irrtum.

Ich wirke nicht stark – ich funktioniere.

Ich stehe auf, obwohl alles in mir liegen bleiben will.

Ich lächle, obwohl mein Brustkorb brennt.


Aber ich stehe.

Nicht stark.

Nicht tapfer.

Nicht "vorbildlich im Umgang mit Trauer".


Ich stehe, weil ich keine andere Wahl habe.

Und weil er es verdient hat, dass ich weitergehe – auch wenn jeder Schritt brennt.

Die Wahrheit ist hässlich:

Ich vermisse dich so sehr, dass es körperlich weh tut.

Jeden. Einzelnen. Tag.


Drei Jahre ohne ihn.

Drei Jahre mit einer Liebe, die bleibt.

Und mit einem Schmerz, der sich tief in mein Leben gebrannt hat.

Ich hätte ihn gerne zurück.

Nur für einen Moment.

Nur einmal noch lachen, fühlen, hören, sehen.


Ich habe aber auch gelernt, dass Liebe nicht endet.

Nicht mit dem letzten Atemzug.

Nicht mit dem Tag der Beerdigung.

Nicht nach einem Jahr.

Nicht nach drei.

Sie bleibt – nur ohne Halt.


Es waren Momente wie der Sonnenuntergang im Meer, Vietnam, Thailand, ein Lied, ein Konzert... das mich berührt hat. Kleine Situationen, in denen er plötzlich wieder so nah war, dass es fast wehtat. Und doch waren es genau die Momente, die mir gezeigt haben, dass ich noch fühlen kann.

Dass mein Herz nicht nur gebrochen, sondern auch verbunden ist.


Aber was bleibt ist die Erinnerung.

Und das Wissen:

ich trage ihn in meinem Herzen. Jeden Tag.

Ich gehe weiter.

Nicht, weil es leichter wird.

Sondern weil ich dich liebe.

Und diese Liebe hört nicht auf – nicht heute, nicht morgen, nicht in drei Jahren und auch nicht in dreißig.

Ich gehe weiter.

Nicht weil mein Herz heilt.

Sondern weil es für dich weiterschlägt.

Weil ein Teil von dir in mir weiterlebt, auch wenn es wehtut.


Ich liebe dich heute genauso unendlich wie an dem Tag, an dem die Welt aufgehört hat,

richtig zu sein.


Karaoke in Südkorea

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